Please find the English version of this article below…
Abgesehen von Panama Kanal, Janoschs Suche nach dem Glück und zuletzt diversen Briefkastenskandalen, war Panama bisher ein relativ weißes Blatt auf meiner persönlichen Gedankenweltkarte. Das ist jetzt anders. Denn auf meiner Backpackertour durch Amerika habe ich auch einige Zeit in diesem schönen Land verbracht. Neben faszinierenden Karibikinseln und lebendigem Großstadtleben, findet man in kleinen Bergdörfern „Geisha“, einen der besten Kaffees der Welt und es gibt auch da und dort eine kleine Mikrobrauerei. Als brewaholic darf ich mir die Gelegenheit eines Besuches natürlich nicht entgehen lassen. Anlass, euch auf eine kleine Reise durch Panama mitzunehmen…
Bocas Brewery
Von Costa Rica kommend, überqueren wir die Grenze zu Fuß über eine Brücke nahe der Stadt Sixiola, von wo aus man uns eine Fahrt mit dem Shuttle nach Almirante und eine Bootstour in das karibische Inselparadies Bocas del Toro verspricht. Gesagt, getan – geshuttelt, gecruist – wir kommen an und verbringen einige Tage auf den beiden Inseln La Colon und Bastimentos. Unser Aufenthalt wird von gemischten Gefühlen begleitet: Es erwartet uns Regen, das Wasser zum Duschen ist trotzdem rar, die Hitze ist groß, die Sandfliegen quälen. Dafür gibt es verlassene Strände, großartigen Lobster und viel Zeit zum Entspannen. Ähnlich ist es beim Craft Bier. Immerhin gibt es auf Isla Colon seit kurzem eine Brauerei mit Taproom! Noch dazu ist von hier aus der Blick auf das Meer richtig schön, die Musik nahezu grandios und der Burger recht gut. Auch der Brauer, den wir zufällig am Vortag beim Spaziergang getroffen haben und mit dem wir ins Gespräch gekommen sind, ist sehr nett. Die Crafts – ein Blond, ein zu süßes Ginger, ein Amber und ein IPA – präsentieren sich hingegen durchwachsen, wobei letzteres gleich mit einem ganzen Obstkorb an exotisch, panamaischen Früchten in der Nase daherkommt und meinen Geschmack noch am ehesten trifft. Die Brauerei selbst besichtigen wir nicht, denn sie wird andernorts zur Zeit neu und größer errichtet. Das ist gut so, denn so darf man auf Weiterentwicklung in Bocas del Toro hoffen. Paradiessuchende sollten bis dahin wohl lieber die San Blas Inseln aufsuchen. Dort gibt es zwar (noch) keine Brauerei, dafür aber Karibikfeeling pur.
Boquete Brewing Company
Nach einem weiteren Reisetag kommen wir im auf etwa 1200 m Höhe gelegenem Dorf Boquete an und fühlen uns gleich wohl. Es liegt zentral im Norden Panamas und ist bekannt als eine der weltbesten Kaffeeregionen der Welt. Hier kommt der berühmte „Geisha“ her – eine Kaffeevarietät, die sich eigentlich einen eigenen Beitrag verdient hätte. Vom Hostel aus blicken wir auf das 6200 Einwohner Dorf hinab, erfreuen uns an den bewaldeten Bergen ringsum, genießen die angenehmen Temperaturen, hiken zu drei versteckten Wasserfällen und natürlich finden wir uns bald im Taproom der einzigen Brauerei dieses Ortes wieder. Sie wurde erst 2015 gegründet, die Auswahl ist dafür schon sehr anschaulich. Wir probieren wie immer alles durch, was es zu verkosten gibt. Vor uns stehen daher bald Crafts mit den klingenden Namen Hammock Time Coconut Pilsner, Aquaselva Brown Ale, Black Eye IPA und Bird Song IPA. Nicht ganz so klingend sind sie dann leider am Gaumen, am besten kommt noch das Hammock Time Coconut Pilsner davon, das von reifen Orangen und Marillennoten dominiert wird. Schon wieder haben wir Glück und der sehr junge Brauer Maurice, ein Panamese, der unter der Anleitung eines Amis braut, findet sich im Taproom ein und kommt zu uns, um ein bisschen mit uns zu plaudern.
Auch hier tut sich also einiges, so richtig wird meine Begeisterung für panamaisches Craft jedoch erst in der City geweckt:
Panama City: La Rana Dorada, Casa Bruja
Papers hin oder her. Die Skyline, die Palmenpromenade entlang des Meeres und rege Bautätigkeiten sind tatsächlich Zeugnis davon, dass Panama wirtschaftlich ganz gut da steht. Hauptgrund dafür ist aber wohl der Panamakanal, die einzige Landenge, die Schiffen eine rasche Atlantik-Pazifik Überfahrt ermöglicht. Wir finden uns daher ganz obligatorisch zuerst am Kanal ein, um mit einem Cocktail in der Hand den Schiffen zuzusehen, wie sie im Sonnenuntergang von Ost nach West geschleust werden. Danach gehen wir aber doch wieder zu Craft über, aus gutem Grund: Nicht nur, dass es panamaische Supermärkte gibt, die vergleichsweise eine richtig gut sortierte Auswahl an internationalem Bier führen (von Brewdog, über Fullers, Kona und Erdinger), es gibt hier auch wirklich gute Mikrobrauereien: „La Rana Dorada“ zum Beispiel oder das Aushängeschild panamaischen Craft Biers „Casa Bruja“. Wir schaffen es in das Pub von La Rana Dorada, wo bereits seit fünf Jahren gebraut wird. Mittlerweile gibt es sogar schon mehrere Pubdependancen. Besonders schön ist, dass man hier gleich zu Beginn ohne Aufforderung ein „Verkostungsschiff“ mit Kostproben aller offenen Biere auf den Tisch gestellt bekommt und erst danach entscheidet, was man bestellt. Nach der Verkostung von Blanche, Pils, Pale Ale, Porter und Especial wähle ich ein Pils. Mein nachwievor sehr geduldiger, mittlerweile jedoch selbst bierkostender Reisepartner, bestellt ein Especial. Beide grandios balancierte Crafts. Ersteres geprägt von Zitrusfrüchten, unterstützt von einem langen Malzkörper, der bis zum Schluss überzeugt. Zweites präsentiert sich in hellem Kastanienbraun. In der Nase getrocknete Datteln, Rumtopf, Nussschnaps. Nach einer leichten Süße am Beginn, entfaltet sich der volle Geschmack nach Kletzenbrot am Gaumen und wird dann von einer deutlichen Bittere ganz zum Schluss abgelöst. Mh – jetzt haben wir endlich etwas richtig Gutes gefunden! Und weil zusätzlich eben alle so von der Brauerei „Casa Bruja“ schwärmen, kosten wir ein IPA, das auch uns wirklich überzeugt. Der dazugehörige Taproom hat nur Freitagabend geöffnet – schade, dass sich das dieses Mal für uns leider nicht ausgeht.
Alles in allem bin ich also sehr positiv überrascht von Panama, das sich abwechslungsreich und sicher präsentiert und mit regem Stadtleben, unglaublichem Inselparadies und einer einzigartigen Kaffeehochburg eigentlich alles bietet, was das – oder zumindest mein – Herz begehrt. Craft findet man bereits an relativ vielen Orten und wenn nicht, dann lässt sich der Durst ausnahmsweise auch mal mit den beiden üblichen Lager-Marken „Panama“ und „Balboa“ stillen. Aber nur, wenn es wirklich nicht anders geht…
My Trip to Panama…
Besides Panama Canal, Janoschs Trip to Panama and recently discussed Panama Papers, I had not heard a lot about the country of Panama before traveling it on my own. Now, this obviously has changed: During my backpacking journey through Central America, I spent some time in this marvelous country and therefore got to know the beauty of fascinating Caribbean Islands, busy cities, picturesque villages that produce „Geisha“ – one of the best coffees in the world – and of course, I also visited some Microbreweries. I invite those, who want to know more about it, to join me on a little journey through Panama…
Bocas Brewery
Entering the country from Costa Rica, I first had to cross a border bridge near the town of Sixiola, followed by a shuttle ride to Almirante and a boat trip to the Caribbean Paradise Bocas del Toro. No sooner said than done, we spent some days on two smallish islands called „La Colon“ and „Bastimentos“. I was not quite sure what to think about them, as on the one side, there was a lot of rain but still no water to take a shower, we almost could not stand the heat and there were loads of sandflys that litterally were a pain in our necks. No matter, on the other side, we had a lot of time to relax, ate delicious lobster and relaxed on some lonesome beaches. We experienced similar mixed feelings when we tasted our first Panamian Craft Beer: At least, a Microbrewery including a Tap Room has openend at Isla Colon recently. It offers scenic sea views, outstanding music and quite delicious burgers. Accidentially, we even got to know the brewer the day before our visit and he told us about him and his future expansion plans. On site, we certainly tried all beers from draft: A blond, a slightly too sweet Ginger Ale, an Amber and an IPA. We felt a bit „mas o menos“ about them as well, whereas the last one, reminding me on a whole bunch of exotic, Panamian fruits, met my taste the most. We did not visit the brewery itself, as it is closed for alteration at the moment – prospectively, further improvement. In the meantime, those who are in search of paradise should maybe rather visit San Blas Islands. Although one cannot find a Microbrewery (yet), it is pure Caribbean Paradise.
Boquete Brewing Company
After another eventful day of travelling, we reached Boquete at 1200 m altitude and we immediately felt welcomed. The central highlands in the north of Panama are well known as being one of the best coffee growing regions in the world, producing „Geisha“ – a coffee variety about which I will certainly write an article later on. We found ourselves in the pretty cool hostel „La Polilla“, overlooking the 6200 inhabitant town, enjoying the mountainous view, hiking to three hidden waterfalls and of course, visiting the only brewery in town: Boquete Brewing Company. It was established only in 2015, taking into consideration this fact, the range of products is quite impressive. Sure, we tried all local beers from tap, including: Hammock Time Coconut Pilsner, Aquaselva Brown Ale, Black Eye IPA and Bird Song IPA. Not quite what we expected, thus, my favourite was the Hammock Time Coconut Pilsner, with a lot of ripe Oranges and Apricots. Again, we were really lucky to meet young brewer Maurice. A Panamanian guy who is in charge of brewing but is surveilled by his American educator. He came over to talk to us and tell us about a quite vivid Panamian Craft Beer scene. But honestly, my enthusiasm for Panamian Craft Beer was only awakened when I reached the city:
Panama City: La Rana Dorada, Casa Bruja
If you leave out the papers, still – the skyline, the palm lined boardwalk and building activities proof growing economic wealth in Panama City. Reason number one is obviously the Panama Canal, the only Isthmus that enables shipping from the Atlantic to the Pacific Ocean. Mandatory, we find ourselves watching ships crossing the Canal while sitting in the sunset and slurping delicious cocktails. Finally, we decided to return to Craft Beer as we’ve come across quite a big choice: In supermarkets they even offer Brewdog, Fullers, Kona and Erdinger and there are also a few local Microbreweries producing great stuff: La Rana Dorada, for example, or regional figurehead „Casa Bruja„. We managed to visit the Tap Room of „La Rana Dorada„, where Craft Beer has been brewed for five years already. I really appreciated the free tasting samples they offered before ordering. After tasting Blanche, Pils, Pale Ale, Porter and Especial, I decided on the Pils. My still very patient travelpartner who in the meantime already has become an enthusiastic beer taster as well, preferred the Especial. Both well balanced crafts. I appreciated the citrus flavours that were accompanied by a significant malty body. The second beer showed itself in bright brown color, reminiscent of chestnuts. In the nose I could find a lot of dried plums, rum and a hint of Austrian „Nussschnaps“. I recognized a sweet taste in the beginning that later made way for a rich taste of dried pear bread and a significant bitter feeling in the end. Mhhh! Now I’ve found something really delicious! Besides that, everyone kept on telling us about „Casa Bruja“. Reason enough to give it a try: I tasted the IPA, which was indeed really delicious! The Casa Bruja Taproom is only openend Friday evenings – unfortunately, we could not make it this time.
Basically, I’m really suprised about Panama. In a positive way, of course, as it offers busy citylife, awesome Caribbean Paradises and unique coffee growing regions. That is all you need – or at least what I need. One can also find Craft Beer in a lot of places and if not, you can always go back to common Lager-Brands such als „Panama“ and „Balboa“. But only, if there is no other choice…