Waldgereift

„Naturnäher geht nicht“, schwärmt Axel Kiesbye, wenn er über seinen neuesten Coup – das Waldbier waldgereift – spricht. Die Basis dafür bildet die „Fichte“ aus seiner bereits wohlbekannten Waldbierserie. Neu ist, dass dieses Bier zur Nachgärung in einem offenen, hölzernen Gärbottich für einige Tage mitten im Wald, unter Fichten- und Kastanienbäumen, wilden flachgauer Hefen ausgesetzt wurde. Eine waghalsige Unternehmung, die sich gelohnt hat. Das Ziel, dem Bier ein ganz spezielles Terroiraroma zu verleihen, ist gelungen. Jedenfalls hat man so etwas hierzulande noch nicht verkostet. Reife Kernobst- und Malzaromen vereinen sich mit einer angenehmen milden Säure zu einem komplexen, außergewöhnlichen Erlebnis, das sich trotz erhöhtem Alkhol frisch und lebendig trinkt. Der Braumeister selbst serviert es daher am liebsten pur als Aperitif. Seine Vielschichtigkeit macht das Waldbier waldgereift aber zweifellos auch zu einem spannenden und unkonventionellen Speisenbegleiter. Ich habe mir daher schon eines gesichert – für den nächsten Genussabend oder mein nächstes Picknick im Wald…

 

Kolumne erschienen im Mai 2016 im Sommeliermagazin | Falstaff Karriere 02/2016

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