333 Jahre Schloss Eggenberg – Tour
das Wochenende startet gemütlich am Samstag Mittag. die Fahrt von Wien nach Vorchdorf, wo die Brauerei Schloss Eggenberg ihr 333 Jahr Jubiläum feiert und Geschäftsführer Hubert Stöhr zu einem viertägigen Fest geladen hat, dauert etwa 2,5 Stunden. die Temperaturanzeige im Auto für das gefühlt heißeste Wochenende des Jahres zeigt Temperaturen um 35°C und daher freuen sich meine nette Begleitung Michael und ich schon sehr auf ein Biererfrischung am Ziel. die Zeit vergeht Dank netter Gespräche über Bier und die Welt wie im Flug und somit sind wir bald auf Schloss Eggenberg angekommen – der erste Eindruck ist prächtig: eine Brauerei mitten im Schloss, stilvoll integriert in alte Gemäuer, liebevoll gepflegte Gärten, mächtige Gewölbe, gute Stimmung, brütende Hitze. erfreulicherweise treffen wir sofort auf Hubert Stöhr, der uns den unausgesprochenen Wunsch von den Lippen abliest, zur Begrüßung ein erfrischendes Bier reicht und sogleich eine Führung durch die Brauerei anbietet. ein guter Start: gemeinsam mit Braumeister Thomas Lugmayr dürfen wir die Räumlichkeiten der Brauerei besichtigen, Fragen stellen, verkosten & erfahren: den informativ gestalteten Brauereirundgang, von der hauseigenen Kapelle (Geschichte) über Sudhaus, Gärkeller, sogar einige nicht frei zugängliche Bereich (Samichlaus-Gärkeller) bekommen wir zu Gesicht. durch Abfüll- und Lagerhallen geht es schließlich zurück in die wunderschönen Gärten des Schlosses, wo es zünftig wird: die Dorf-Jugendkapelle gibt ihr Bestes und ein Herr älteren Semesters erfreut mit Witzeerzählen das Gemüt der gut gelaunten Gäste. wir sind gleich wieder weg. mit in unserer Gruppe sind auch der Braumeister sowie Geschäftsführer der Braucommune in Freistadt – es wird gefachsimpelt – der Bierjargon ist mir noch nicht ganz geläufig, aber ich merke, wie ich langsam aber sicher die Welt des Bieres verstehen lerne.
Geschichtliches
wir erfahren, dass sich das 333 jährige Jubiläum der Brauerei Schloss Eggenberg auf jenes Jahr bezieht, in dem Bier im Schloss erstmals gewerblich gebraut und verkauft wurde. die Tradition des Bierbrauens reicht hier sogar bis in das 14. Jahrhunderte zurück. der Name Eggenberg ist gar einem Ritter Tiemo von Eggenberg, der im 12. Jahrhundert lebte, zu verdanken. wie in der Geschichte üblich, gibt es einige auf und abs – besonders erwähnenswert sind zwei Brände im 17. Jahrhundert, aufgrund derer die Gemäuer des Schlosses umfangreich erneuert bzw. wieder aufgebaut wurden. seit 1803 ist nun schon Familie Stöhr im Besitz des Schlosses und führt die Tradition des Bierbrauens beeindruckend fort.
es freut uns, auch Ehepaar Stöhr Sen., ein wirklich liebenswertes Paar, das in den vergangenen Jahrzehnten Erstaunliches auf Schloss Eggenberg aufgebaut hat, kennenzulernen. von Frau Stöhr erfahre ich: ihr absolutes Lieblings-Eggenberger ist das Eggenberg naturtrüb. mal schauen…
Schloss Eggenberg Beer
im Anschluss versprechen Stationen am gesamten Brauereigelände – Armbrustschießen, Wasserwerfern, Bierverkostung, Bierkistenklettern, etc. – den Besuchern einen kurzweiligen Aufenthalt. wir widmen uns vorwiegend den genussvollen Dingen im Leben und verkosten eine herrliche Bierauswahl der Brauerei Schloss Eggenberg und der CulturBrauer (u.a. Nessie, Urbock 23°, Samichlaus Classic – Helles & Barrique) – ein Genuss!
wer noch nicht hat, sollte es auch probieren: „Samichlaus„, das angeblich stärkste Bier Österreichs. es ist in drei Ausführungen erhältlich – als „classic“, „helles“ und „barrique“. jährlich wird es nur einmal im Jahr eingebraut und zwar am 6. Dezember (Samichlaus = Schweiz. für Nikolaus). die Besonderheit dieses Biers liegt im langen Herstellungsprozess (10 Monate im Lagerkeller – das Barrique wird zusätzlich auch noch in Eichenfässern gelagert) und in der langen Lagerfähigkeit (unterschiedliche Flaschengrößen im Verkauf). die Brauerei Schloss Eggenberg produziert Samichlaus seit 1999 und hat damit vor allem international hohe Reputation erlangt.
apropos Samichlaus. ab Frühjahr 2015 wird es unter anderen Neuerungen für Besucher auf Schloss Eggenberg einen eigenen Samichlaus-Keller geben, in dem Samichläuse ab den Jahrgängen 1999 gelagert werden und teilweise zur Verkostung bereit stehen – spätestens dann sollte man, wenn man in der Gegend ist, der Brauerei einen Besuch abstatten!
Au Revoir
die Sonne geht hinter den Schlossmauern unter, die Besuchermenge zieht weiter in das Bierzelt, in dem am Abend die Volxrocker aus Südtirol einer beachtlich großen Menge an an Biertischen schunkelnden Vorchdorfern einheizen. viel netter war es im kleinen Gewölbe direkt im Schloss bei DJ-Sounds, Eggenberger Silver Bottle, Gin Tonic und good company (danke Lisa).
und nun nicht zu vergessen, vor dem Verlassen des Festes – brewaholic = shopaholic – waren Samichlaus, Urbock 23° und Co natürlich mit im Gepäck.
danke Hubert Stöhr und Gratulation zu 333 Jahren!